Start in die Online-Werbung

 

Wer junge Menschen erreichen muss, beispielsweise, um sie für eine Ausbildung im Gesundheitswesen zu gewinnen, kommt auf lange Sicht um Online-Werbung nicht herum.

 

Besser nicht auf die einfache Art:

Man macht dieser einen, in Deutschland mit großem Abstand meist genutzten Suchmaschine Vorgaben und erteilt regelmäßig den Auftrag für eine Online-Anzeige.

 

Sondern auf die überlegte Art:

Welche dieser neuen Kanäle sollte ich gut kennen und wie kann ich sie testen?

 

Für Skeptiker von Online-Werbung formuliere ich hier einige Vorschläge, wie eine sinnvolle Annäherung aussehen könnte, dies entlang der Aufgabe Mitarbeitersuche.

 

Vorab: Daten und Begriffe

 

Zunächst zur Mediennutzung an sich:

Darüber kann man sich z.B. anhand der ARD/ZDF-Onlinestudie informieren oder der Untersuchungsergebnisse von Bitkom, dem Verband der Digitalbranche. Diese zeigen, wie sehr sich gerade bei jungen Leuten die Mediennutzung ins Internet verlagert hat. Das soll den Blick aber nicht verengen, zumal die vertraute Tageszeitung einen hohen Vertrauensbonus genießt und deren gedruckte Informationen innerhalb von Familien oft weiter geteilt werden.

 

Dann, ebenfalls vorab, ein Rettungsanker im neuen Gefilde:

Der Grusel vor Online-Werbung wird auch durch die geballte Ladung neuer Begriffe wie TKP etc. befördert; allein schon das scheint gedanklich die Kosten explodieren zu lassen. Abhilfe schaffen diese beiden Glossare, zunächst vom Werbefachmedium „Werben und Verkaufen“, dann von einem Anbieter von Cross-Marketing, also: einem Marketing-Mix auf mehreren Kanälen.

 

Das Angebot von vertrauten Partnern prüfen

 

Wenn Sie Möglichkeiten für Online-Werbung sichten wollen, schlage ich als ersten Schritt vor, zu prüfen, welche Werbeformen Ihre vertrauten Werbepartner anbieten. Das sind meist die Verlage in der Region. Hier verfügen Sie über Erfahrungswerte und können einschätzen, was Ihre gedruckten Anzeigen bewirken. Wenn Sie nun die Internetangebote testen, entsteht die Grundlage für einen soliden Vergleich: Print versus Internet.

 

Fündig werden Sie in den aktuellen Mediadaten Ihrer Werbepartner. Viele Verlage bieten zum Thema Aus- und Weiterbildung Sonderseiten und –publikationen in gedruckter Form. Für diese gibt es dann meist eine Online-Entsprechung.

Eine Variante können Internetseiten dieser Verlage zum regionalen Sport oder für junge Leser sein. Hier finden Sie möglicherweise ein geeignetes Werbeumfeld, um Ihre junge Zielgruppe zu erreichen. Oftmals wird es von den Verlagen in den sozialen Netzwerken weiter bespielt.

 

Wenn Sie sich eher in der Fachpresse präsentieren müssen, sind deren Mediadaten Ihre erste Quelle: Bietet der Fachverlag z.B. einen passenden E-Mail-Newsletter mit Werbeformen? Hat er einen Veranstaltungskalender im Internet aufgebaut, auf welchem Ihr Unternehmen einen Event bewerben kann? Auch Jobbörsen für erfahrene Mitarbeiter oder an einer Ausbildung im Gesundheitsbereich Interessierte sind gelegentlich zu finden.

 

Nutzerdaten als Vergleichsgrundlage

 

Die Verlage stellen oft Daten bereit, in welchem Rahmen und von wem diese Angebote im Netz genutzt werden. Das bietet Ihnen eine Grundlage, um die Nutzung mit jener auf Spezialportalen zu vergleichen, wie es sie zum Beispiel zum Thema Ausbildung gibt.

 

Ihre Leitfragen für den Vergleich könnten sein:

  • Wie stark ist Ihre Zielgruppe vertreten?

  • Könnten Sie von einem regionalen Bonus profitieren?

  • Entstehen Nebeneffekte für Ihr Unternehmen wie z.B. besseres Ranking?

Sie sind so für Ihren Testlauf gerüstet und können langfristig Ihr Werbebudget sinnvoll einsetzen.

 

Der Grad der Aufmerksamkeit

 

Mit etwas Erfahrung im Rücken können Sie sich dann der Welt von Social Media, Blogs und Influencern annähern. Hier kann enorme Aufmerksamkeit entstehen. Aber man muss abwägen können: Ist es mit großer Wahrscheinlichkeit eine nachhaltige Aufmerksamkeit, die zu passenden Bewerbungen in Ihrem Unternehmen führt?

 

Ich würde zu einem anderen Einstieg raten:

Entwickeln Sie erst eine Themenschiene mit jenen Inhalten, die in Ihrem Unternehmen und bei der Ausbildung typischerweise entstehen. Dies wäre der Kern einer Content-Strategie, sprich: Sie selbst, Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter produzieren Inhalte und tragen sie gezielt nach außen.

 

Das kann auf eine eher unterhaltsame Art sein, gleichsam im Plauderton. Sichtbar zum Beispiel dann, wenn auf der Facebook-Seite einer Zahnarztpraxis oder Apotheke Fotos vom letzten Betriebsausflug oder einer Patientenveranstaltung gepostet werden, DSGVO-gerecht natürlich. In dieses Umfeld würde der Hinweis passen, dass Bewerbungen für Ausbildungsplätze willkommen sind.

Es kann auch Pressearbeit mit Fachbloggern sein, also: anhand von Botschaften mit hoher Nachrichtendichte. Ein Ergebnis könnte sein, dass der Termin für Ihren „Tag der offenen Tür“ in einem Textbeitrag zum Thema Ausbildung angekündigt wird.

In solch einem Beziehungsgeflecht kann Online-Werbung Ihren Content massiv verstärken und die Aufmerksamkeit dafür nochmals erhöhen.